Briefe an Jimi Hendrix

Lieber Jimi,
eigentlich bist Du nicht tot. Was ich für Dich empfunden habe und was ich empfinde, habe ich in Form einer Ballade niedergeschrieben:

Jimi, mein Held
Geboren in Armut,
und reich an Ideen
auch ohne die Saiten an Deiner Gitarre,
konnte man Deine Musik verstehen
Oh, Jimi mein Held
Musik hast Du auf der Straße gemacht
die Straße war Dein Leben
Drogen hast Du da noch nicht gebraucht,
um Deine Träume zu erleben
Oh, Jimi mein Held
Gereist bist Du
von Bar zu Bar
Dein Zeichen
Die Gitarre in Plastik unterm Arm
Oh, Jimi mein Held
Gekonnt hast Du
die Seiten gezupft
gestreichelt, liebkost,
auch mit dem Mund
Oh, Jimi mein Held
In Woodstock hast Du
Menschen zum Weinen gebracht,
Musik für den Frieden
war angebracht
Oh, Jimi mein Held
Gestorben bist Du
Mitte September
einsam und allein
verstummt sind Deine Gitarren
Oh, Jimi Du Held
Gemeinsam habe ich mit Dir
allein die Liebe zu Gitarre
voll Sehnsucht blicke ich zurück
an längst vergangene Tage

Oh, Jimi mein Held
Von Sofia Terzopoulou im Juni 2013 Quelle: ti.sofi@gmx.de
Jimi, ich wünschte ich hätte Dich persönlich kennengelernt. Du bist mein Gitarrenidol. Du wirst NIEMALS in Vergessenheit geraten. Das verspreche ich Dir.
Es vergeht kein Tag an dem ich Deine Musik nicht höre. Du bist der Grund, warum ich angefangen habe, die E-Gitarre zu spielen und zu lieben.
Für immer Dein größter Fan Sofia Terzopoulou


Lieber Jimi Hendrix!

Du kennst mich natürlich nicht, aber ich komme erst jetzt dazu, Dir
und Deinen Kollegen zu danken und zwar: Mick Jagger, Jimmy Page, Ginger
Baker, Jim Morrison...

Eckhard's Hendrix FahneOhne Euch hätte ich und hätten die meisten meiner Freunde es nicht
geschafft, die Phase Ende der Sechziger bis Mitte der Siebziger
einigermaßen geistig gesund (unsere Eltern waren da zwar genau
entgegengesetzter Meinung) zu überstehen.

Man hatte uns auf die mittlere oder höhere Schule geschickt, damit wir
es einmal besser im Leben haben sollten als unsere Eltern. Und wir waren
noch Grünschnäbel, als es '68 zu brodeln anfing in unserer Republik.
Ich war 15 und verstand noch nicht genau, um was es ging. Aber ich konnte...

Weil es alle fühlen konnten, eine ganze Generation, von Los Angeles
bis London, von Paris bis Frankfurt. Weil es dort die Festhalle gab und
weil dort einige Deiner Kollegen auftraten, die ihre Botschaft mit
Gitarre, Schlagzeug, Baß und Marshall-Verstärkern vortrugen. Wir
verstanden sie, und die Botschaft war echt cool.

Und wenn um Mitternacht in der schummrigen Kleinstadt-Disco ein
Polizeirazzia kam, mußten alle, die erst 15 waren, durch den
Hinterausgang flüchten. Das war supercool.

In unserer Musik, unserer Kleidung und unserem Aussehen manifestierte
sich ein einziger Protest gegen das bürgerliche Spießertum, gegen
Anständigkeit, Aufbauarbeit, gegen Streber, Duckmäuser, Anpasser,
gegen den Fetisch Konsum und gegen falsche Kompromisse. Für ein freies
Leben, freie Wahl der Haarlänge, mit Filzstift verzierte Parkas, für
den weiten Schlag der engen Jeans, für die Stones, Pink Floyd, Cream,
The Doors, Led Zeppelin, The Who, Jethro Tull, Iron Butterfly, Ten Years After...

Leben, das ging ohne Umweg in Hirn und Hose, versetzte uns in Welten,
die nicht von dieser Galaxis waren.

So ganz nebenher gab´s noch die Schule, gab´s Noten, Lehrer und
Lehre und Leere. Das war unwichtig, lästige Pflicht. Wichtiger war
die erste Liebe, war der ältere Freund, der mit glänzenden Augen von
den Antikriegsdemos in der Großstadt erzählte, von freier Liebe, von
Wohngemeinschaften, von der Überwindung des Kapitalismus, vom
Übergang zur klassenlosen Gesellschaft. Und ganz speziell bei mir der
Traum vom Leben, ohne verlogene Anbiederungen an die
Leistungsgesellschaft, mit dem bescheidenen Minimalziel, dabei
mitzuhelfen, eine bessere und neue Welt zu schaffen.

Die Musik von Dir und Deinen Kollegen, lieber Jimi Hendrix, war es, die
in uns all diese Träume und Hoffnungen erst weckte und stimulierte.
Weil diese Musik nur uns gehörte und weil uns die Zukunft gehörte.

Jetzt ist die Zukunft Gegenwart geworden. Wir haben Dich längst
überholt, Jimi Hendrix, altersmäßig. Du bist nur 27 geworden, wir
sind jetzt.....Die meisten aus meiner Klasse sind inzwischen Lehrer oder
Ingenieure, Ärzte, Anwälte, einige Kaufleute sind auch dabei.

Ja, Jimi; wie das Leben eben so spielt.

Wir wollten nie erwachsen werden, die permanente Rebellion hatten wir
auf unsere Fahnen geschrieben. Und was ist aus Mick Jagger geworden, dem
"Street Fighting Man"? Der kämpft jetzt in Marbella oder auf Barbados
mit seinen Steuererklärungen. Aber singen kann er immer noch wie kein
zweiter.

Ist das, was damals idealisiert, mythologisiert und romantisiert worden
war, plötzlich wie ´´Jumping Jack Flash`` nur "gas-gas-gas"
gewesen, also ein Trugbild? Letzten Endes, von heute aus gesehen , nur
lächerlich??

Gegenfrage: Kann man für immer jung bleiben?

Man kann! Und zwar nicht nur dann, wenn man James Dean oder Jimi Hendrix
heißt und dementsprechend früh stirbt. Es kommt immer auf den Kopf
an. Und ich liege, Gott sei Dank, nicht in Seattle auf dem Friedhof. Das
ist doch schon eine ganze Menge, oder?

Denn so ganz erwachsen werden... nein, das will ich bestimmt nicht.

Das ist ein Versprechen, Jimi Hendrix.

Forever yours
Eckhard Bergmann


Hi Jimi!

Du bist schuld an einer sehr merkwürdigen Angewohnheit die ich mir vor Jahren zugelegt habe. Egal in welchem Zusammenhang: Fällt Dein Name muß ich mich automatisch erheben, einmal Gerademachen und dann setz ich mich wieder hin. Beim Militär nennt man das, glaub ich, salutieren.

Du hast mit Deiner Stratocaster im Kopf völlig neue Boxen angeswitcht, Dein Mix aus Wah-Wah, Phaser, Flanger, Echo und Feedback hat mich von "Hey Joe" an stoned gemacht ohne zu rauchen. Du hast wahrscheinlich DAS Album des Jahrtausends mit "Electric Ladyland" abgeliefert, was da an Studio-Produktions-tricks abgeht ist selbst 30 Jahre nach Entstehen unerreicht und auch heute immer noch jeglicher Zeit voraus. Ein Großteil dieser Perle ist ja wohl mit nur 8 Spuren aufgenommen, was ich Dich schon immer mal fragen wollte: Wieviele Spuren hast Du eigentlich für die Monster-Akustikgitarren auf "All Along The Watchtower" verballert? Und wie ist es dazu gekommen, daß Du das "Crosstown Traffic"-Thema auf dem Kamm geblasen hast? War die Hammond im Arsch oder die Batterien im Wah-Wah leer?

Ich weiß nicht ob Du da oben mitkriegst, daß Radio hier inzwischen nur noch für Hirntote gemacht wird...? Zum Glück sah das Ende ' 60 noch ganz anders aus. Die BBC hatte damals eine tägliche Live-Radio-Show, dummerweise in der Mittagszeit, was zur Folge hatte, daß ich wegen Dir, Jimi, von der Schule geflogen bin! Dein erster Auftritt in dieser Show hat mein Leben schwer verändert. Nicht nur weil ich mir von da an täglich um die Mittagszeit Schulschluß verordnet habe, in der Hoffnung Dich wieder in der Show zu hören.

Vielmehr war das Intro von "Hey Joe" der Kick mir auch 'ne E-Gitarre ('ne Framus!) zuzulegen, mir den Lick rauszusuchen und vor meiner Flamme damit zu glänzen. Daß ich dabei den Speaker von Mutter's Radio zerschrotet habe hat mir echte Probleme gebracht, damals wurde mir klar daß der Blues einen wirklich nicht alleine läßt. Als ich Dich dann kurz darauf zum ersten Mal im "Beat Club" auf der (schwarz-weißen) Mattscheibe gesehen habe war der Kulturschock, besonders für die Eltern, perfekt. Bedeuteten für diese Generation die Beatles damals schon den Untergang des Abendlandes war allerdings Deine Voodoo-Optik im Verbund mit dem wilden Gitarrenspiel, mit Zunge und Zähnen, die "Katastrophe" schlechthin.

Der Spruch mit der "Urwaldmusik" war im positivsten Sinne zu Fleisch und Blut geworden. Durch Dich bin ich zu einem der größten Fans von "Urwaldmusik" geworden. Im Urwald gibt es aber viele Raubtiere und Du warst natürlich mittendrin, wenn da nicht, wäre es das Haifischbecken gewesen, egal, Business eben. Wie man Dich über den Tisch gezogen hat weil Du nur die Musik im Kopf hattest und Business Dir eher lästig war, ist traurig aber das hat sich bis zum heutigen Tage nicht geändert, mit dem Unterschied, daß das "Musik"-Business heute mehr von gecasteten Exhibitionisten und Nutten bestimmt wird als von Musikern. Insofern versäumst Du heute nix, idealistische Musiker mit einem Anliegen machen sich heute eher lächerlich, sind unerwünscht und megaout.

Der klägliche Rest der deutschen Live-Szene wird dafür zum größten Teil von sogenannten Coverbands bestimmt, von AC/DC bis ZZ TOP gibt es unzählige solcher Mutationen die Dir den Spaß an den Originalen verderben. Aber Jimi! Keine Angst!  An Dich trauen sie sich nicht ran, mit Ausnahme von Randy Hansen und More Experience und die machen ihre Sache hervorragend.

Sach ma Jimi, haste da oben eigentlich Kontakt zu Deinem einzigen legitimen Nachfolger Stevie Ray Vaughan? Er war so ziemlich der Einzige der eine Nummer von Dir spielen konnte ohne sie zu verhunzen. Wahrscheinlich lag das daran, daß er, wie Du, nie gegniedelt hat sondern JEDEN TON immer bitterernst gemeint hat.

Einer Deiner Songs hieß: "And The Gods Made Love" - daraus mußt Du entstanden sein.

Noch eine Bitte an die NASA: Ihr habt Tondokumente von Beatles bis Beethoven auf dem Mond verbuddelt. Vergeßt bitte diesmal nicht Jimi's Scheiben auf den Mars mitzunehmen, das wird Euch nur Sympathien da oben verschaffen!

Micky www.guitarjunkie.de Wolf


Lieber Jimi,

ich bin jenseits des „Eisernen Vorhangs“ aufgewachsen!

Kannst Du Dir vorstellen, was Deine Musik, die Musik der Stones und all der anderen Bands für uns bedeutet hat !!!?? Kannst Du Dir vorstellen, was es bedeutet, unter einer Regierung zu leben, die vorgibt, frei und revolutionär zu sein und ihre Bürger einsperrt ? Revolutionär waren die nur auf dem Papier – in Wirklichkeit war das ein verspiesserter Pseudo-Kommunismus, der Angst hatte vor allem, was Unruhe eingebracht hat. Und das habt Ihr Rockmusiker !
Deine Musik, Jimi, war DIE Unruhe, die Revolte schlechthin ! Schnell waren die Bonzen dabei, diese Art Musik als „westlich dekadent“ zu bezeichnen. Aber die konnten reden wie sie wollten und die Musik verbieten – was verboten ist, macht uns erst recht an !!

Und das war deren Fehler – sie erkannten nicht, was sie damit auslösten. Ich bin geneigt zu behaupten, dass Rockmusik auch einer der Auslöser der grossen Veränderungen in den späten 60’ern war – und letztendlich auch des Falls des Eisernen Vorhangs.

Ihr habt uns mit Eurer Musik Mut gemacht, habt uns stark und den Spiessern überlegen gemacht. Wie oft, wenn man an dem Pseudo-kommunistischen System und dessen Vertretern verzweifeln wollte, konnte man aber doch sicher sein, dass man etwas hatte, was diese Leute nie haben würden: Totale Euphorie, wenn ein Lied wie Purple Haze im Radio anlief .....!

So konnte man im Marx’schen Sinne eigentlich sagen: Rock-Fans aller Länder, vereinigt Euch – oder: Ihr habt nichts zu verlieren als Eure Ketten ! Oder: Ein Gespenst geht um auf der Welt – das Gespenst der Rockmusik !

Grüss mal Karli Marx, wenn er Dir begegnen sollte – ganz so daneben lag der nämlich nicht !
Lieber Jimi, auch wenn Du gegangen bist. Deine Musik lebt weiter, unvergänglich, die Zeiten überdauernd. Ich danke Dir für all die ''good vibrations'', die Deine Musik in unseren Herzen, auf unserem Planeten noch heute und bis ans Ende der Zeiten schwingen lässt......

Ewig Deine Verehrerin
Renate


Lieber Jimi,

es war irgendwann im Herbst 1969 als ich im Radio das erstemal bewußt Deine Musik hörte. Ich war erst 12 aber Deine Gitarre sprach zu mir. Mir war sofort klar: das ist es! Es war wohl soetwas wie eine religiöse Erfahrung die mein Leben verändern sollte. Und kaum ein Jahr später hast Du uns schon verlassen, ein schwarzer Tag, ich kam zum Schulbus und ein Klassenkamerad trug ein schwarzers Armband. "Was ist los" fragte ich und die Antwort war: "Jimi Hendrix ist tot". Die erste Platte konnte ich mir erst 1971 leisten, eine "Best off". Aber dann ging es so richtig los und 1974 verdiente ich mein erstes Geld und das wurde in Deine Plattensammlung investiert. Natürlich wollte ich so wie Du Gitarre spielen, also kaufte ich mir eine Strat, na ja für eine Fender hat es nicht gereicht, es war eine Cimar, schade das ich sie später wieder verkaufte, sie war gar nicht so schlecht. So gut wie Du wurde ich natürlich nicht aber hauptsache man konnte ein paar Jimi Riffs spielen. Das tue ich auch heute noch, nur für mich im stillen Kämmerlein aber jetzt auf einer Fender 25th Anniversary Startocaster. Mein erster Amp, ein WEM habe ich immer noch aber er hat Verstärkung von einem kleinen Marshall Amp bekommen.

Es war zuerst die Dein Gitarrensound der mich in den Bann zog. Später erst bemerkte ich was für ein toller Song Schreiber Du warst. Waren es zuerst Stücke wie Voodoo Child, wurden es später Songs wie Little Wing, Wind Cries Mary etc. die zu meinen Lieblings Stücken wurden.
Was hätten wir noch tolles von Dir hören können, ich liebe die Aufnahmen von der "Band of Gypsys"! Aber es sollte nicht sein, Du hast alles gegeben und bist ausgebrannt, dafür lieben wir Deine Musik noch Heute! Danke!

Die Musik hat mich nicht los gelassen und ist ein wichtiger Bestandteil meines Lebens, Deine Musik natürlich auch, sie ist unsterblich und kann in mir die gleichen Gefühle auslösen wie die von Mozart. Gute Musik ist eben zeitlos und unsterblich!

Michael  www.hendrix-links.de   www.music-links.de   www.rockpalastarchiv.de